
Claire The Green Geekette
Mitglied seit 3 Jahre 7 Monate
Yogi, liebt das langsame, bewusste Reisen in Verbindung mit Nachhaltigkeit und Umweltschutz
mein zelt mitten in der natur in einem komfortablen planwagen
8 minuten im pferdeschritt
Im Rhythmus der Hufe der Ardennenpferde bekommt der Begriff des "sanften Umherstreifens" seine volle Bedeutung. Während wir durch üppig grüne Landschaften - seien es Täler, Weiden oder Wälder - wandern, schicken uns Corinne, Jacques und ihre treuen Vierbeinern auf eine Reise jenseits jeglicher Zeitvorgaben, genannt "Im Rhythmus der Arduinna". Hier, mitten in der Natur, lassen wir uns vom "echten Leben" wie wir finden mitreißen.
Corinne und Jacques, Pioniere des "Slow Tourismus"
Corinne und Jacques sind von der Sorte Mensch, bei denen Du Dich sofort wohl fühlst. Stets tragen sie ein Lächeln auf dem Gesicht, sind immer freundlich und hilfsbereit. Corinne ist eine warmherzige, liebevolle Frau der man sofort vertraut, richtig herzerfrischend ich sag' es Euch! Was Jacques angeht, so werden Euch seine Ruhe und die vielen Geschichten über die Region, die er auf Lager hat, verzaubern.
Sie lieben die Natur und das Wandern - und wie ich den Volkstanz, wie wir später noch herausfinden - und pflegen diese Liebe und Achtsamkeit auf all ihren täglichen Wegen. Dies hat sie dazu bewogen, Gästezimmer in ihrem Öko-Haus einzurichten, ein Haus, das aus einer möglichst großen Vielfalt an ökologisch wertvollen und recycelten Baumaterialien besteht.
Mitten im kleinen Dorf Touligny, umgeben von den Hügeln der "Crêtes Préardennaises", bieten sie ihren Gästen ein intaktes, grünes Stückchen Erde. Woher kommt nun der Name "Im Rhythmus der Arduinna", den sie sich gegeben haben? Nun, Arduinna war die keltische Göttin der Tierwelt, aufgegangen in der Artemis/Diana, der römischen Göttin der Jagd und des Waldes, Beschützerin der Wälder der Ardennen.
Corinne und Jacques bemühen sich in sämtlichen Belangen um einen respektvollen Umgang mit der Natur.

Treffen mit den starken Zugpferden der Ardennen
Sobald wir in Touligny ankommen, müssen wir erst einmal über eine Weide gehen, um diejenigen zu treffen, ohne die diese außergewöhnliche Erfahrung nicht möglich wäre: die berühmten, stämmigen Zugpferde der Ardennen. Corinne und Jacques haben drei von ihnen adoptiert: Pinocchio, Scorpi und Fandango. Und selbst wenn Corinne mir sagt, dass es nur Zufall ist, so bringt mich der Name des letzten Pferdes doch wirklich zum Lächeln (Fandango ist nämlich auch ein traditioneller Tanz des Baskenlandes, den ich liebe).
Auch wenn natürlich Corinne und Jacques für das Anschirren und Einspannen der Pferde verantwortlich sind, so ist es dennoch eine Freude und ein Vergnügen, ihnen zu helfen. Das Abenteuer beginnt, sobald wir im Dorf angekommen sind, denn unsere vierbeinigen Freunde zur Zusammenarbeit zu überreden, ist eine Kunst.
In der Tat war unsere Hilfe vonnöten, zwei der drei prächtigen Zugpferde zu überzeugen, ihre Weide zu verlassen, um sich vor unseren Wagen einspannen zu lassen. Eine Aufgabe, die sich als schwierig erweist, wenn die Pferde nicht gleich "mitziehen", aber gleichzeitig ist es ein unglaublicher erster Kontakt mit diesen imposanten Tieren, als Corinne mich bittet, die Lounge des ersten Pferdes zu halten, während sie sich um das zweite kümmert.
Das Abenteuer beginnt, sobald wir das Dorf die Weide erreicht haben. Denn unsere vierbeinigen Freunde zur Zusammenarbeit zu bewegen, ist eine Kunst.
Spazierfahrt durch die typischen Landschaften der Ardennen
Sobald Pinocchio und Scorpi - unsere beiden Zugpferde für den Tag - angeschirrt sind und losmarschieren, bleibt uns nichts weiter zu tun, als die Fahrt mit dem Kutschenwagen in vollen Zügen zu genießen. Auch wenn wir eigentlich mit einem Planwagen hätten fahren sollen (dieser hatte jedoch ein Problem mit dem Fahrgestell), so ist es auch in der Kutsche sehr schön. Corinne und Jacques stecken voller Möglichkeiten!
Denn der Zauber, mit denen beiden Ardennenpferden unterwegs zu sein, ist dadurch in keinster Weise beeinträchtigt. So ziehen wir gemächlich von dannen, ganz im Rhythmus unserer Pferde und eins mit der Natur. Viel Zeit, um sich die Landschaft ringsum anzusehen. Das beständige Klappern der Hufe vermittelt Ruhe und Frieden.
Corinne gibt vorne den Ton an, und Jacques passt hinten auf Kutsche und Pferde auf, vor allem, wenn ab und zu dann doch mal ein Auto vorbeifährt. Mehr und mehr geht es jedoch weg von den Straßen, und wir tauchen tiefer in die Natur ein, bis wir zu dieser einen Lichtung kommen, wo sich "unser" Planwagen auftut.
Wir fühlen uns ganz und gar eins mit der Natur, denn so eine Kutschenfahrt lässt viel viel Zeit, um die Magie der Landschaften ringsum auf sich wirken zu lassen.
Eine Nacht im Planwagen mitten in der Natur
Nachdem wir die Pferde für die Nacht auf die Koppel neben dem Wagen gebracht haben, lassen Corinne und Jacques uns in dieser herrlichen Natur alleine. Nach und nach geraten wir in den Bann der Einfachheit und Gelassenheit, die diese Nächtigungsmöglichkeit weit weg von allem mit sich bringt.
Der Planwagen, der uns als Schlaf- und Wohnraum dient, ist ganz schlicht gehalten. Ein großes Alkovenbett empfängt uns beide, während die Bänke in ein Bett für Kinder umgewandelt werden könnten. Bettwäsche, Decken und Kissen werden selbstverständlich zur Verfügung gestellt, ebenso wie Geschirr und ein Campingkocher zur Zubereitung eines kleinen warmen Abendessens.
Es ist ein einfacher Komfort, denn was wir hier suchen, ist eine Art Rückkehr zu unseren Wurzeln. Für die Toiletten wird es noch rustikaler: Es gibt eine Schaufel zum Graben und dann Sägemehl zum Zuschütten, also wirklich "back to the roots". Sonnenkollektoren liefern Energie zum Aufladen unserer Handys (aber seien wir ehrlich, darauf können wir hier gerne verzichten), während ein Akku die Beleuchtung am und um den Planwagen garantiert.
Am Waldrand gelegen, beschützt von der Natur, kommt uns unser Wagen fast wie das "kleine Knusperhäuschen" aus einem Märchen vor. Auch um die Pferde dürfen wir uns weiter "kümmern". Diese charmanten Begleiter sind total unkompliziert, ein paar Streicheleinheiten hier, ein wenig Wasser da, und sie sind glücklich. Wir lieben es.
Wie ein kleines Knusperhäuschen!
Diese Nacht im Planwagen, weit weg von allem, hat mir wirklich gut gefallen. Ich habe ein unglaubliches Gefühl der Freiheit mitgenommen, habe mich tausend Kilometer weit weg von meiner üblichen Routine gefühlt, in einer perfekten Umgebung zum Entspannen, zum Betrachten der Sterne, zur Beobachtung der Natur. Zusammen mit meinem Reisegefährten improvisieren wir ein kleines Gitarrenkonzert und fühlen uns wirklich wie in einem kleinen Kokon.
Am nächsten Morgen stehen wir gut gelaunt auf, denn es gilt, den von Corinne und Jacques am Tag zuvor vorbereiteten Frühstückskorb zu inspizieren: Pavé d'Ardenne (ein traditionelles Brot der Region), Käse, hausgemachte Marmeladen und Apfelsaft, sowie eine Auswahl an Tee, Kaffee und Schokoladesorten. Unter dem Bett versteckt ist ein kleiner Tisch, den wir für dieses Frühstück einfach ausziehen.
Am Ende des Vormittags kommen Corinne und Jacques zurück, um uns aus unseren Tagträumen zu reißen. Nach einem fast zu kurzen Aufenthalt treten wir den Rückweg an. Dabei erzählen sie uns, dass sie auch einen zweiten bewohnbaren Planwagen haben, dieser (fix an Ort und Stelle) gar mit "Badezimmer" mit Solardusche, Küchenunterstand mit Brotbackofen, Gemüsegarten und Hühnerstall. Wow. Wir staunen jedenfalls nicht schlecht!
Ich möchte auch so etwas erleben!
"Im Rhythmus der Arduinna" (Au rhythme d'Arduinna)
10 rue Haute, 08430 Touligny (Frankreich)
Tel.: +33 6 84 03 61 59
www.aurythmedarduinna.fr
Preise
€ 190 für zwei Tage und eine Nacht im Planwagen (maximal 2 Erwachsene und 2 Kinder), Verlängerung € 80 pro zusätzlicher Nacht (ohne Weiterziehen mit den Pferden). Ca. zwei Stunden Fahrt mit der Kutsche hin und zwei retour. Frühstück für vier Personen.
Vor allem den Abend im Wagen habe ich genossen, weit weg von allem und jedem, mit einem irren Gefühl der Freiheit jenseits von Routine ... mein Schlüssel zum Glück.