Johann der Blinde  (Foto Wald von Céline Lecomte)

Johann der Blinde

Profile picture for user Jean l'Aveugle

Jean l'Aveugle

Mitglied seit mehr als 700 Jahren

Eine Krankheit raubt ihm das Augenlicht und bringt ihm den Beinamen „der Blinde“ ein

Johann von Luxemburg: feiner Diplomat und letzter Geist des Rittertums

(1296-1346) 

Reizvolle kleine Touristenstädte bewahren noch immer ihre auf Felsvorsprüngen errichtete Schlösser, Burgen, befestigte Tore oder alte Burgtürme. Diese zauberhafte Kulisse verdanken sie einer Persönlichkeit, die das Europa des späten Mittelalters prägen sollte.

 

Als Sohn Heinrichs den VII., der 1308 zum deutschen König gewählt wurde, und der wohlhabenden Margarete von Brabant, folgte Johann seinem Vater an der Spitze der Grafschaft Luxemburg, als er erst 13 Jahre alt war.

 

Ein Jahr später heiratete er die Erbin des böhmischen Königreichs, Elisabeth Przemysl. Das Königspaar wurde im Jahr 1311 in Prag zum Kaiserpaar gekrönt. Diese Heirat leitete die Herrschaft der „Luxemburgen“ über die heutige Tschechische Republik für 127 Jahre ein. Sie ermöglichte es Johann, die reichen Silberminen der Stadt Kutna Hora (60 km von Prag entfernt) zu verwalten, Steuern zu erheben, lukrative Einnahmen, die ihm bei seinem teuren Leben als Hofmann, als Liebhaber der Künste und der Turniere zugute zu kommen. Aber es reichte ihm nicht aus und zwang ihn, sich zu verschulden und sogar falsche Münzen zu prägen.

 

Er reist zu Pferd quer durch Europa, auf den Schlachtfeldern seines kaiserlichen Traums, vom Languedoc bis nach Litauen, wo er sich eine Krankheit zuzieht, die ihm das Augenlicht nach einer riskierten Operation auch auf dem zweiten Auge nimmt, daher sein Beiname „der Blinde“..

 

Er wird den Geist von so berühmten Zeitgenossen wie Pétrarque, Froissart oder Guillaume de Machaut prägen. In ihren Werken verkörperte er die Tugenden eines tapferen Ritters, mit einem großzügigen und höflichen Geist, treu und tapfer.

 

Johann besitzt ein riesiges Territorium: die Grafschaft Luxemburg, Böhmen und Mähren (die heutige Tschechische Republik), Schlesien (das heutige Polen), die Lausitz (im Osten Deutschlands).

Die Burg la Roche-en-Ardenne, Provinz Belgisch-Luxemburg

In der Grafschaft Luxemburg wird an der Befestigung von Städten gearbeitet, um deren Sicherheit zu erhöhen, was die Entwicklung von kommerziellen Aktivitäten fördern soll und von denen die Grafschaft verstärkt profitieren würde. Sie setzt ihre Gebietserweiterung fort (Kauf von Bastogne, Virton, Mirwart, Nassogne…) und gewährt oder erhält die Privilegien der befreiten Städte von Durbuy, La Roche-en-Ardenne, Marche-en-Famenne, Bastogne und gründet dort sämtliche Jahrmärkte.

Die Grafschaft Luxemburg war der schwarze Punkt dieser Expansionspolitik und diente als Pfand für die Kredite, die Johann aufnahm. Zudem kümmerten sich die „siegreichen“ Herren mehr um ihr Einkommen als um die alltägliche Verwaltung des Territoriums.

 

Im Alter von 34 Jahren verwitwet, heiratete Johann Beatrix von Bourbon, die ihm Wenzel, den späteren Herzog von Luxemburg, gebar. In der Nähe des französischen Hofes wird er seine letzte Schlacht bei Crécy im August 1346 führen. In diesem Erbfolgekrieg zwischen Frankreich und England, fügen die englischen Bogenschützen dem französischen Rittertum eine vernichtende Niederlage zu. Vollkommen blind, stürzt sich Johann in die Schlacht, angekettet an seine luxemburgischen und böhmischen Ritter. Von allen verehrt, wird berichtet, dass der bei Crécy siegreiche König von England in seinem Zelt über seinen Leichnam wachte. Sein Sohn Karl brachte ihn zurück in die Abtei Neumünster. Johanns Leib wurde mehrmals umgebettet und erst 1946 nach Luxemburg zurückgetragen, um mit allen Ehren eines Helden in der Kathedrale beigesetzt zu werden.

Die Johann-der-Blinde-Route, Durbuy

Die Johann-der-Blinde-Route

Auf den Spuren eines herausragenden Ritters

Die Etappen

Johann-der-Blinde-Route

 

  11 Etappen mit dem Auto

  169 kilomètres, 3 Std. 15 min. nonstop

  Von La Roche-en-Ardenne nach Burg-Reuland

 

Von la Roche-en-Ardenne bis Burg-Reuland, entdecken Sie die emblematischen Orte im Leben Johanns von Luxemburg, auch bekannt als Johann der Blinde, indem Sie sich auf die touristischen Route begeben, die seinen Namen trägt. 

Die emblematischen Orte Johanns des Blinden

Burg Reinhardstein
Das Schloss von Franchimont
Das Schloss von Rendeux
Abtei Stavelot

Alle Fotos anzeigen