Naturpark Gaume / Florenville

Naturpark Gaume

Naturpark Gaume

Der Naturpark Gaume liegt im Süden der Provinz Luxemburg an der französischen Grenze in 35 km Entfernung zu Luxemburg Stadt.

Naturpark Gaume

Die Gaume profitiert von einem Mikroklima, das milder als im Rest der Ardennen ist.

 

Die Gaume ist der romanische Teil des belgischen Lothringens. Sie ist zwar keine administrative Region des aktuellen Belgiens, aber eine historisch-geographische Region, die eine starke kulturelle Identität herausgebildet hat. In der Region wird Französisch gesprochen und ein romanischer Regiolekt, das Gaumais, welcher Teil der romanischen lothringischen Dialekte ist und im Sprachenatlas der Wallonischen Region verzeichnet ist.

 

Die Gaume ist ein sonniges Land mit reichhaltigen, verschiedenen Landschaften und stark ländlich. Ihr spezifisches Hangrelief sticht sofort ins Auge. Drei Seiten schlängeln sich von Nord nach Süd: ein steiler Seitenhang wird von Wald gekrönt, die Rückseite fällt sanft ab und wird von Feldern oder weiter unten Richtung Täler von Grünland bedeckt.

Dem gaumais’schen Mikroklima wird nachgesagt, viel milder als der Rest der Ardennen zu sein, die in den Norden der Gaume hineinragen. Bergsingzikaden und die Europäische Gottesanbeterin spuken in den Hängen von Torgny herum, ein typisch mediterranes Dorf in Belgien.

Mohnblumenfeld
Ernte
Naturpark Gaume
Florenville
Naturpark Gaume

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Die Gaume ist ein Land des Waldes und der Landwirtschaft (jeweils 47% und 31% des Gebietes). Der Wald ist einer der schönsten des Königreichs: ein Buchenhain mit großer Artenvielfalt in natürlicher Regeneration.

Die landwirtschaftlichen Bereiche, von denen 80% Wiese sind, machen aus der Gaume ein Zuchtland (das „Boeuf des Prairies Gaumaises“ ist ein bekanntes Label). Diese Wiesen bergen eine wichtige Artenvielfalt, deren Kleinode die wilden Blumenwiesen des Sesbach, die Arten des Kulturerbes bergen wie die Orchidee und den äußerst seltenen Sudeten-Eisenhut.

Naturpark Gaume Naturpark Gaume

Ob freie oder gestutzte Hecken, die Landschaft unserer zarten Hügel werden von alten und neuen Obstgärten rhythmisiert und sind sowohl Zuflucht als auch Verkehrsweg für den Raubwürger und die Kleine Hufeisennase. Die Gaume ist für den unvergleichlichen Geschmack ihrer Früchte, Äpfel und Birnen bekannt. Im Moment geht der Trend in Richtung Wiedereinpflanzen von Obstbäumen.

 

Die Hauptflüsse fließen von Ost nach West und heißen Sesbach, Vire und Ton. Sie haben einen langsamen Strom und bilden große Mäander, die sich manchmal ändern. Auch sie lassen Platz, um spezifische Flora und Fauna zu beheimaten. Der Biber war früher zahlreich vertreten, und ist jetzt dabei, sein altes Gebiet zurückzuerobern und diese Wasserläufe wieder zu bevölkern.

Der Biber kehrt in die Gaume zurück...

 

Auch andere, an die besondere Geologie der Gaume gebundene Spezifika sind bemerkenswert. Die zahlreichen Teiche und Mardellen des Sesbachtals und der Rulles beherbergen dank Restaurationsarbeiten und dem Ausheben von Wasserstellen in den Wiesen die einzig wachsende Population von Nördlichen Kammmolchen in Belgien. Diese Wasserstellen bergen eine seltene Flora und Fauna: Amphibien, Insekten, Reptilien etc. Die Kalktuffquellen sind eine weitere geologische Besonderheit. Das sind kalkhaltige Quellen, die ihren aufgelösten Kalk in Wölbungen ablagern. Diese wiederrum können mit etwas Zeit spektakulär werden und ebenfalls eine seltene Flora und Fauna beherbergen.

 

Die Wasserqualität der Gaume ist exzellent und Nestlé Waters lässt sich nicht täuschen und hat in Etalle eine Flaschenabfüllfabrik gebaut.

 

Schließlich bleiben die verlassenen Steinbrüche und vor allem die Brüche in Torgny, die die äußerst seltene Zauneidechse bergen, die landesweit nur noch in der Gaume zu finden ist.

Naturpark Gaume

Der Park in Zahlen

Oberfläche: 58.104 ha (44.000 Bewohner, 9 Gemeinden)
Anzahl der Natura 2000 Stätten: 18
Anzahl der Staatlichen Naturreservate: 14
Feuchtbiotope von Biologischer Bedeutung: 8
Zugelassene private Naturreservate/ Naturreservate im Zulassungsprozess: 10
Beschilderte Fußgängerwege: +/- 160 Wege
Beschilderte Mountainbikewege: +/- 30 Wege
Spezifisches der Naturmilieus: Hänge, Wildblumenwiesen des Sesbach, Kalkrasen, Moor und Mardellen, Buchenhain mit großer Artenvielfalt in natürlicher Regeneration.
Typische Arten: Zauneidechse, Nördlicher Kammmolch, Raubwürger, Kleine Hufeisennase, Bergsingzikade und Europäische Gottesanbeterin.

Weitere Informationen

Naturpark Gaume, Rue Camille Joset 1, 6730 Rossignol (Tintigny), Belgien
Tel.: +32 (0)6345 7126
www.parc-naturel-gaume.be