Den stausee von haute sûre mit einem solarbetriebenen boot erkunden
4 minuten lesezeit für eine nachhaltige bootsfahrt
Auf unserem Weg durch das Großherzogtum Luxemburg stoßen wir inmitten des Naturparks Haute-Sûre auf einen Stausee mit demselben Namen. Emeraldgrün schlängelt er sich durch den Wald. Vor einigen Jahren schon wollten wir ihn besuchen, damals jedoch hielt uns starker Regen davon ab. Jetzt ist die Zeit gekommen, ihn gar mit einem solarbetriebenen Boot zu erkunden.
Wie eine sich windende Schlange sucht der Stausee im Wald Zuflucht
Von Burfelt aus hat man den besten Blick über den See
Bevor wir die Mole von Inselborn erreichen, erzählt man uns noch von einem herrlichen Aussichtspunkt auf den Stausee. Tatsächlich ist die Aussicht vom Aussichtspunkt Burfelt die Reise wert. Auf dieser Aussichtsplattform, 70 Meter über dem Wasser, zeigt sich der See in seiner ganzen Pracht. Er erscheint hier wie eine sich windende Schlange, die im Wald Zuflucht sucht. Schwer zu glauben, dass dieser See ein Stausee und damit künstlich angelegt ist. Vor dem Jahr 1961 war hier ein Tal mit Häusern und Feldern: Der Bau der Staumauer von Esch-sur-Sûre veränderte diese Landschaft, mit dem Stausee haben neue Freizeitmöglichkeiten Einzug gehalten. Dazu zählen Wandern, Schwimmen, Segeln, Kanu fahren, Tauchen und Segeln.
Lautlos über den Stausee der Haute-Sûre dahingleiten
Wir testen also den Betrieb mit unserem Solarboot. Auf dem Stausee von Haute-Sûre ist der Bootsbetrieb mit Motor untersagt. Das Solarboot ist doppelt genial, es ist geräuschlos und umweltfreundlich. Die Landschaften ziehen genüsslich an uns vorbei. Vorschrift ist Vorschrift, und wir ziehen unsere Schwimmwesten an. Hélio hält sich gleich für einen erfahrenen Seemann!
Hier finden wir alles, was wir an den Ardennen so lieben: Dichten Wald, glitzernde Wasserflächen und einen Hauch von Mystik
Im Anschluss an die Bootsfahrt genießen wir eine zweistündige, kommentierte Wanderung durch den Wald. Unser Führer erklärt uns dabei die Geologie des Ortes, erzählt seine Geschichte und beschreibt den außergewöhnlichen Bau des Staudammes. Wir nähern uns ihm und sind beeindruckt von der gewaltigen Architektur. Viele grüne Holzboote verraten die Anwesenheit von Fischern. Sie fügen sich perfekt in die Szenerie ein. Hier finden wir alles, was wir an den Ardennen so lieben: Dichten Wald, glitzernde Wasserflächen und einen Hauch von Mystik.
Unser Wanderführer deutet auf einige Besonderheiten der Tier- und Pflanzenwelt auf dem See. Entlang der Ufer sehen wir Zugvögel, die gerade hier Halt machen, und beobachten in der Luft Pirouetten schlagende Kormorane. Dann sammelt unser Führer Plankton ein, indem er ein wenig Wasser in ein Glas leert, und zeigt es uns genau. Bei all diesen Entdeckungen übersehen wir glatt, dass es schon Zeit für die Pause ist.
Die Umwelt bei der Entdeckung des Waldes "begreifen"
Während unserer Wanderung ist auch ein Halt im sogenannten Wald-Besucherzentrum geplant. Wir folgen einigen Hinweisen wie den hölzernen Tierskulpturen und dem Insektenhotel bis zu seinem Eingang. Das Wald-Besucherzentrum befindet sich in einem alten Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert nahe Burfelt. Mit dem Bau des Staudamms verlor es seine landwirtschaftlichen Funktion, da ein Teil des Ackerlandes überflutet wurde. Schon lange vorher war dieser Ort bei den Einheimischen bekannt und inspirierte viele lokale Geschichten und Legenden.
Das Besucherzentrum ist ein idealer Ort, um mehr über die Wälder der Ardennen und ihre Nutzung zu erfahren. Es stellt sich die Frage nach dem Gleichgewicht zwischen Naturerhalt, Holznutzung und Freizeitaktivitäten. Auf spielerische Art und Weise mit zahlreichen, für Kinder zugänglichen Animationen wirft die Ausstellung ökologische Fragen sowie die ursprüngliche Rolle des Waldes auf. Hélio, 4 Jahre alt, wird schnell von den Holzbauspielen eingenommen, die uns daran erinnern, wie allgegenwärtig dieses Material in unserem täglichen Leben ist. Er entdeckt auch die Berufe des Waldes sowie die lokale Fauna. Dachse, Füchse, Wiesel und Wildschweine sind Tiere, die wir gerne auf unseren Wanderungen getroffen hätten. Sie sind der wahre Reichtum der Wälder der Ardennen.
Ich möchte auch so etwas erleben!
Solarboot auf dem Stausee von Haute-Sûre
Naturparkhaus
15, route de Lultzhausen - L-9650 Esch-sur-Sûre
www.naturpark-sure.lu
Öffnungszeiten
Am einfachsten hier nachsehen
Eintrittspreise
8 Euro pro Person für die geführte Wanderung von zwei Stunden
Um einen magischen Ort wie den Stausee von Haute-Sûre zu erkunden, reicht die Zeit einfach nie aus.