Péripléties
Mitglied seit 5 Jahre 11 Monate
Entdeckungen und Begegnungen
Freiheit mit dem Wohnmobil
Mit dem Wohnmobil durchs Maastal
6 Tage, 280km
Die Maas zieht sich als roter Faden von Maastricht (Niederlande) über das Massiv der Ardennen bis nach Mouzon (Frankreich) durch drei Länder. Ein Rückgrat, um das sich Menschheitsgeschichte, Kulturerbe und Legenden ranken. Lasst uns Euch unsere unglaubliche Rundreise erzählen.
Ich wollte schon immer mal nach Maastricht! Von meinem Erasmussemester habe ich nur schöne Erinnerungen an die Stadt zurückbehalten, voll von Sorglosigkeit und Versprechungen. Diese kosmopolitische Stadt oberhalb der Maas hat mich das Reisen lieben gelernt. Ich vergehe also vor Ungeduld, Simon diese Stadt, den ganzen Charme der Niederlande zu zeigen! Von der römischen Brücke des Stadtzentrums aus versenken wir den Blick in den Wellen und betrachten in der gedämpften Atmosphäre des Abends das Kommen und Gehen der Kahne. So lang ich denken kann, hat man mir erzählt, wieviel Einfluss die Maas im Lauf der Jahrhunderte auf das Leben der Menschen hatte...
Maastricht - Lüttich - Namür: von der Stadt aufs Land
Ab Wesent und Umgebung befinden wir uns in der Wallonischen Region und wir stellen begeistert fest: dem Fluss sind Landesgrenzen total egal! Unaufhaltsam fließt er dahin und toleriert, dass der Mensch seine Ufer und Mäander erobert hat. Wir durchqueren diesen verstädterten Teil und erreichen Lüttich zügig.
Die „Glühende Stadt” voller Humor und Leben bietet uns von den Coteaux de la Citadelle aus den besten Ausblick. Wir genießen den sonnigen Tag und durchkämmen die unterschiedlichen Viertel, vom Stadtzentrum über die Quais der Maas und den Park von Boverie bis zum eindrucksvollen Bahnhof Lüttich-Guillemins.
In der Umgebung von Seraing durchqueren wir Städte mit geschichtsträchtigem industriellem Kulturerbe. Die Provinz Lüttich lädt uns auch in die Tiefen ihrer Ländlichkeit und grünen Ebenen Richtung Thon und Mozet (unter den schönsten Dörfern der Wallonischen Region „Les Plus Beaux Villages de Wallonie”) ein. Wir verbringen die Nacht in Ruhe im Samsontal und brechen am nächsten Tag zur Zitadelle von Namür auf.
Namür - Dinant: Stürmt die Festungen!
Was für ein unglaubliches Bauwerk an der Mündung der Sambre und der Maas! Von allen Festungen, die stolz über das Tal ragen, zieht uns Namür am meisten in seinen Bann. Selbst der Regen kann der Magie dieses Ortes nichts anhaben. Das wäre der Gipfel für die Stadt, deren Symbol die regenaffine Schnecke ist! Nachdem wir im Trockenen sind, genießen wir einen Rinderschmorbraten und das Bier „Blanche de Namur” und schließen mit einer Besichtigung der unterirdischen Festungsgänge ab.
Wir wechseln wie unschlüssige Spaziergänger ständig die Uferseiten. Das Tal grünt und es erscheinen felsige Reliefs. Wir kommen in Dinant an, einer wunderschönen Stadt mit typischen Charakteristika: eine Stiftskirche, farbige Häuser und die Krönung, die eindrucksvolle Zitadelle, die auf einem Felsvorsprung oberhalb der Stadt liegt. Wir verbringen die Nacht auf der Anhöhe und bedauern, dass wir die Aussicht im Morgengrauen nicht genießen können. Wir müssen die Öffnung der Ringmauer abwarten, um das Panorama zu genießen und die Bergbahn, die uns zum Zentrum bringt, zu nehmen.
Die Windungen der Maas: eine Idylle!
Die Strecke schmiegt sich bis zur Stadt Heer an der französischen Grenze an den Wasserlauf. Wir betreten entlang des Canal de l'Est nach und nach das Massiv der Ardennen. Hier beginnt der malerischste Teil, in dem früher die Industrie boomte. Heute sind davon nur noch ein paar Ruinen zu sehen. Die alten Treidelpfade der Kahne sind zu Radwegen geworden, die wir ohne Scheu benutzen, um diese wahre Idylle zu bewundern.
In Monthermé an der Kreuzung des Sesbach erklimmen wir früh am Morgen den „Longue Roche”. Was für ein traumhaftes Erlebnis! Das Tal ist noch in flauschigen weißen Nebel eingehüllt. Unten gibt der Hammer der Metallfabrik unbarmherzig den Takt an. 7:30 Uhr: die Sonne erscheint am Horizont. 8 Uhr: das Glockenspiel und der Lärm der Kinder antwortet ihr. 10 Uhr: von seinem Schleier befreit, erwacht das Dorf. Wir steigen von unserer Wolke herab und begreifen, warum die Umgebung so viele Legenden inspiriert hat!
Charleville-Mézières/Mouzon: der Lauf der Geschichte
Wir verlassen nach und nach das Massiv der Ardennen und nehmen Kurs auf Charleville-Mézières. Die Maas windet sich erneut. Sie trennt die alte Stadt Mézières von der von Carlo I. Gonzaga erbauten Stadt Charleville! Wir erfahren überrascht, dass die beiden erst seit 1966 eine Einheit bilden! Wir parken nahe der Stadt und spazieren über den Place Ducale - eine eindrucksvolle Kopie des Place des Vosges in Paris. Wir besichtigen die Pfarre Notre Dame de l'Espérance, seine einzelnen Kirchenfenster und schließen mit dem Museum Rimbaud (Sohn der Stadt) ab.
Es wird Zeit, sich von der Maas zu verabschieden, natürlich besichtigen wir vorher noch die uneinnehmbare Burg von Sedan. Als wir die Felder nach Mouzon durchqueren, erfüllt uns dasselbe Gefühl: die Maas hat uns eine Menge Geschichten geliefert, aber längst nicht alle Geheimnisse verraten!
Rastplätze für Wohnmobile entlang der Route
Maastricht (Niederlande)
Ruhiger und gut angelegter Rastplatz an der Maas, 2,5 km zum Stadtzentrum, das in 15 Min. über Radwege erreichbar ist. Ideal, aber etwas teurer, mit 18,50 €/Nacht rechnen.
Rastplatz für Wohnmobile
Maastricht Marina
Hoge Weerd 20, 6229 AM Maastricht
Monthermé (Frankreich)
Wunderschöner Rastplatz entlang der Maas, perfekt angelegt, günstig und ideal gelegen: im Stadtzentrum und nahe des Radwegs „Véloroute”. Was will man mehr? 3,40€/Tag; Wasseranschluss: Kostenlos; Stromanschluss: 2,80€/Tag.
Rastplatz für Wohnmobile
Quai Aristide Briand
08800 Monthermé
Charleville-Mézières (Frankreich)
Günstige Lage zur Besichtigung der 500m entfernten Stadt am anderen Maasufer. Wohnmobil: 12,70€/Tag und 4,60€/Tag/Erwachsener. Nebenan steht ein kostenloser Rastplatz mit 8 Stellplätzen zur Verfügung.
Städtischer Campingplatz Mont Olympe
74 Rue des Pâquis
08000 Charleville-Mézières
Sie ist das Rückgrat der Ardennen. Sie gehört Euch, ungestüm und eng an die Geschichte des Gebiets gebunden.