Pierre Pauquay
Mitglied seit 6 Jahre
Die Ardennen über Täler und Hügel
Kultur und Wanderungen
Und unten fließt der Fluss
Wanderung und Entspannung im zauberhaften Ourtal
5 Min. Auszeit
Von ihrer Quelle bis hin zur luxemburgischen Grenze durchfließt die Our eine Region, die vor allem durch ihre unberührte Landschaft besticht. Sie bietet ein Relief mit hohen Gebirgskämmen und tiefen Tälern. Ein entscheidendes Kriterium!
In einem Wanderjahr gibt es außergewöhnliche Tag, an denen man im Kalender ein Kreuz macht. Dieser Tag Anfang Oktober war so ein Tag… Früh am Morgen breche ich zur Enrkundungstour einer isolierten Region, Haute Vallée de l’Our, auf. Mit den ersten Schritten beginnt der Charme zu wirken. Ich verlasse Ouren und die Strecke durchzieht das Land nach Lust und Laune, lädt mich bei jeder Kurve ein, das verzauberte Tal zu bewundern. Am Dorfausgang verlasse ich die Strecke am Fluss und folge den Schildern mit den grünen Knotenpunkten, Points-noeuds genannt. Ich steige ein hübsches, kleines Tal hinauf. Das Tal wird durch seine Tiefe vor starkem Wind geschützt und ist daher warm: man glaubt auf einem Weg Richtung Süden zu sein. Ich bemerke, dass es einen Geländekontrast zu den Plateaus mit sanften Hügeln und den tiefen Tälern bildet. Die Abhänge sind steil, aber auf dem Gipfel angekommen, ist es eine Freude, die Landschaft zu bewundern. Der Ausblick erstreckt sich bis über die Grenze und zeigt eine Reihe an Hügeln und tiefen Tälern: die Eifel, das andere Waldgebiet übernimmt die Ardennen.
Ich schätze die Leichtigkeit des Lebens, die das friedliche Tal verströmt!
Verborgene Wege
Ich folge einem kleinen Weg, der sich durch den Ginster und das Gestrüpp bahnt. Inmitten des Waldes kann ich auf einer großen Lichtung eine Wiese ausmachen, auf der im 19. Jh. Waale genutzt wurden. Die Tiefen der ardennischen Täler sind mineralienarm und wurden regelmäßig von kleinen Kanälen bewässert.
Am Ende des Winters erwärmte das warme Wasser aus nahen Gewässern die Wiesen, auf denen noch Raureif lag. Diese Technik begünstigte eine frühere Heuernte. Dank dieser landwirtschaftlichen Technik besitzen zahlreiche Wiesen auch heute noch eine außergewöhnliche Artenvielfalt.
Ich schätze die Leichtigkeit des Lebens, die das friedliche Tal verströmt! Auf meiner Strecke bieten die feuchten Wiesen in der Brache Nistplätze für Braunkehlchen, Wiesenpieper, Rohrammern, Schafstelzen und Rohrweihen: das Leben blüht und zieht mich in seinen Bann.
In Stubach befindet sich ein sympathisches Restaurant: Zuraltenmuehle. Ich halte dort und genehmige mir eine Erfrischung. Ich bin angenehm überrascht von diesem magischen Moment und dessen Wohlergehen, aber ich muss diese süße Lähmung lösen: der Rest des Spaziergangs wartet auf mich. Er wird fesselnd!
Das Haute Vallée de l‘Our
Die Vielfalt des Parcours begleitet mich auf meinem ganzen Spaziergang. Am Weg zeigt die Natur Spuren von diversen landwirtschaftlichen Aktivitäten, die sich im Lauf der Jahrhunderte abgelöst haben. Die Laubwälder jedoch erinnern an den ursprünglichen Wald. Seine Essenzen sind in den engen und abrupten Tälern der kleinen Nebenflüsse der Our spürbar. Die Täler wiederum sind bei einer Walderkundung schwer zugänglich, aber nicht für einen Wanderer! Also nimmt mich das vom Fluss gegrabene Tal mit in die unberührte Welt der Ardennen. Nicht ein Geräusch stört meinen langen Aufstieg. Das stelle ich während der kompletten, außergewöhnlichen Strecke fest: man hat die ganze Zeit den Eindruck, die wilde Natur zu durchkämmen. Dieser äußerste Teil, den ich durchkämme, ist belgisch und abgeschieden, weit weg von jeder Kommunikation. Im Osten sowie im Süden herrschen die Ardennen und die Eifel.
Grenzen, die man nach Lust und Laune überschreiten darf
Das Oktoberlicht strahlt durch die Blätter und zeigt starke Gegensätze, die mich erstaunen: der Boden zeigt Lichtsprenkel, die mir den Weg deuten. Ich bin immer noch im Wald, und bin fest davon überzeugt, ihn niemals zu verlassen. Die Unberührtheit der Umgebung bestätigt sich, als ich an einer Biberburg vorbeikomme. Manchmal verlasse ich den gut ausgeschilderten Hauptweg, um ein paar alte Pfade zu verfolgen, die Meister Reinecke und Rehe nutzen. Ich bin vermutlich die erste, die auf diesem geheimen Weg läuft, der seinen Abfall Richtung Ourtal fortführt. Ich laufe über Geröll und ignoriere die Wurzeln und feuchten Stellen. Schließlich bin ich am Fuß des Flusses angelangt. Unten im Tal liegt das Dreiländereck: Belgien, Deutschland und Luxemburg. Sanft führen mich die Flussmäander bis zum Dorf. Nachdem ich die Our überquert habe, betrete ich eine ungemähte Wiese, die mit Blumen übersät ist. In der Ferne erhellt die Nachmittagssonne Ouren und zeigt mir die zauberhafte Landschaft dieses unbekannten Fleckchens der Ardennen, das ein Favorit von Wanderliebhabern ist.
Unser Restaurantvorschlag am Wasser
Zuraltenmuehle
In Stubach liegt das Restaurant auf der rechten Seite nur wenige Meter von der deutschen Grenze entfernt. Es ist einfach idyllisch: man isst so nahe am Wasser? Die Küche des Restaurants reflektiert die Vielfalt der Region. Die regionalen Speisen tragen Anstriche der französischen Küche und heben die Produkte, die von den Höfen der Eifel stammen, und die Forellen der Our hervor. Auf dem Menü finden sich ebenfalls leichtere Speisen.
Tel.: +49 (0)6559 223
Erlebt es selbst
Ostbelgien ist von einem Netz aus grünen Knotenpunkt-Schildern überzogen (Points-noeuds). Ladet es jetzt herunter und stellt Eure eigene Strecke mit dem Wanderplaner zusammen, den Ihr unter ostbelgien.eu findet. Auf dieser Wanderung sind wir folgende Knotenpunkte abgelaufen: 17, 20, 24, 82, 11, 78, 80, 35, 81, 25, 14, 10, 18, 33 und 17.
Start in Ouren, ein 20,3 km langer Spaziergang für einen langen und schönen Wandertag.
Mit den ersten Schritten
fängt der Charme an zu wirken