Ein Sportlicher Ausflug in die Naturlandschaft der Wälder von Saint-Hubert
Im Herzen der Ardennen, Land der Hirsche und Legenden
2 Tage Totales Abschalten
Während der Sommerferien habe ich meine kleine Familie "eingepackt" und für ein Wochenende mit in die Ardennen genommen: Ein ideales Reiseziel, um Sport, Natur, Erholung und Abenteuer zu verbinden. Mein Mann Cédric, meine zwei Söhne Gauthier (15), Bastien (13) und ich versuchten uns im E-Mountainbike-Fahren sowie im Fischen am See "Etang des Bains".
Mountainbikes mit Elektro-Antrieb
Angefangen hat alles in Redu, dem "Dorf des Buches", wo wir um 10.30 Uhr mit Marie vom Fahrradverleih "Vélo Haute Lesse" verabredet waren. Sie erwartete uns auf dem Parkplatz vor der Kirche, Helme und Mountainbikes im Gepäck! Ein sehr ruhiger, friedlicher Ort für unsere erste Begegnung. Nach einer kurzen Einweisung zur Funktionsweise unserer E-Mountainbikes ging es auf eine 30 Kilometer lange, durchaus sportliche Tour.
Schnell verlassen wir das Dorf und gelangen in den Wald. Ein angenehmer Duft nach Pinienholz umgibt uns. Wir nehmen einen kleinen, gewundenen Pfad, der mit Wurzeln, Steinen und Schlamm übersät ist. Da ist es nicht immer einfach, geradeaus zu fahren! Der erste Anstieg kommt, ich stelle die elektrische Unterstützung meines Mountainbikes auf das Maximum, um meinen Männern folgen zu können. Doch sie sind mir bereits weit voraus. Beim darauffolgenden Abstieg brauche ich nicht einmal mehr in die Pedale zu treten, ich lasse einfach los und rase mit voller Geschwindigkeit talwärts! Ich fahre so schnell, dass meine Augen tränen, ich kann kaum etwas sehen! Ich bleibe stehen, wische mir die Tränen weg. Lachend empfangen mich meine Männer ein Stück weiter weg entlang des Weges.
Ich lasse einfach los und rase mit ganzer Geschwindigkeit talwärts!
Die Farben des Waldes sind einfach herrlich! Unsere Strecke führt uns entlang der Lesse, und manchmal auch über ein paar Brücken über den Fluss. Im Wald ist es nach manchen Abfahrten so, dass auch ein paar kleine Bäche zu durchqueren sind. Gegen ein wenig kühles Nass habe ich an diesem heißen Sommerwochenende aber gar nichts!
Eine wohlverdiente Pause
Auf halbem Weg halten wir an einem kleinen Jagdschloss. Hier hält Marie ein wahrlich köstliches Picknick für uns bereit, bestehend aus hausgemachtem Apfelsaft, Bier, Wurst, Käse und sogar einem richtig saftigen Safrankuchen. Mmmh!
Für die Genießer unter Euch gibt es hier die Liste zum Nachlesen oder Nachkaufen: Regionaler Apfelsaft; Bier von Rulles und Lupulus; Ziegenkäse vom Holunderbauernhof in Maissin und vom Bauernhof Du Bijou in Orgeo; Wurst aus der Eigenerzeugung von Kevin Maboge in Libin und der Safrankuchen von Laurence, der mit Safranloy Safran und andere aromatische Kräuter in Anloy anbaut und vertreibt.
Dank der Unterstützung durch den Elektroantrieb unserer Mountainbikes stellt die Hügellandschaft der Ardennen kein wahres Hindernis mehr für uns dar. Unsere E-Mountainbikes haben uns wirklich begeistert. Dank ihnen war es uns möglich, diesen Fahrradausflug auch in der Gruppe so richtig zu genießen. Denn selbst wenn man weniger sportlich ist oder lieber langsamer fahren möchte, so kann man dank der zusätzlichen Unterstützung durch den Elektroantrieb dennoch zusammen bleiben.
Unsere E-Mountainbikes haben uns wirklich begeistert!
Fischen: Eine echte Leidenschaft
Es ist jetzt schon halb zwei Uhr nachmittags, und erneut holt uns der Hunger ein. Nach einem Stopp in einer Pommesbude in Libramont geht es weiter in Richtung der Fischzucht von Freux.
Verteilt auf einem riesigen Grundstück mit vielen Seen und Teichen empfängt uns hier das sogenannte Centre de Pêche Sportive de Freux, ein Angelzentrum also. Für uns der ideale Ort, um einer der Leidenschaften meiner Söhne und meines Mannes nachzugehen. Die Umgebung ist einzigartig und wirkt auf uns besonders entspannend.
Die zahlreichen Seen und Teiche erlauben unterschiedlichste Angelmöglichkeiten: Fliegenfischen (Regenbogenforelle und Karpfen), Englisch- und Feederfischen (Karpfen, Schleie, Rotauge) und großes Karpfenfischen. Wir kaufen dazu eine 24stündige Lizenz.
Gegen 15.00 Uhr erreichen wir den Etang des Bains, eine wahre Oase der Ruhe die über fünf Hektar groß ist! Wir errichten unser Lager für die Nacht. Die Jungs bauen ihr Zelt am Rande des nächstgelegenen Teiches auf, mein Mann und ich etwas weiter weg. Da müssen wir feststellen, dass wir den falschen Inflator mitgenommen haben! Wenn man die Unterlagen für das Zelt mit dem Mund aufblasen muss, dreht sich einem der Kopf, das kann ich Euch sagen ..!
Wir schlagen unser Zeltlager für die Nacht auf
Nachdem die Zelte aufgebaut und die Matratzen aufgeblasen sind, bauen die Jungs ihre Angelausrüstung auf: Ruten, Haken, Köder, Kescher, Keschermatten, ... Endlich sind sie bereit.
Auf der anderen Seite des Teiches entdecken sie ein kleines Boot, das sie eilig holen, um ihre Köder hundert Meter vom Ufer entfernt zu deponieren.
Der Bestand des Teiches setzt sich aus Spiegel-, Leder- und gemeinen Karpfen zusammen, von denen die größten mehr als 20 kg wiegen sollen. Weiters gibt es Störe. Mein Sohn Gauthier macht mit einem prächtigen Karpfen seinen allerersten Fang an diesem Tag!
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen
Während meine Söhne sich im Angeln üben, genießen mein Mann und ich die Ruhe und Stille dieses Ortes und gönnen uns eine kleine Verkostung regionaler Produkte: Himbeermarmelade, Käse, verschiedene Wurstorten und regionale Biere. Herrlich, wie das schmeckt. Wir lassen es uns wirklich gut gehen.
Was wir gegessen haben, könnt Ihr hier nachkaufen: Spezialitätenladen Délices à Tartiner in Redu, Bauernhof Centre De Détention Saint-Hubert, Fleisch- und Wurstladen Baltus in Tenneville, Bierbrauerei L4, ganz neu eröffnet in Libramont, sowie die Brauerei Des Tchèts in Flohimont.
Fischspezialitäten aus der Region
Die herrliche Kulisse der Freux-Teiche beherbergt auch eine Forellenzucht, genannt "La Truite de Freux", die seit 1889 in Betrieb ist. Wir treffen hier Francis Dupont, der leidenschaftlich gut und gerne Bio-Forellen (Fario und Regenbogenforellen) züchtet. Er erklärt uns, dass seine Fischzucht besonders unter Trockenheit leidet, denn die Forellen brauchen eine große Menge Sauerstoff zum Leben und zum Fressen. Idealerweise sollte die Wassertemperatur zwischen 13 und 18°C liegen, darüber hinaus beginnen Forellen sich langsam schlechter zu fühlen und können ab 24°C sogar absterben. An diesem Tag sehen wir keine einzige Forelle, denn die Wassertemperatur beträgt schon jetzt 21°C und Francis ist besorgt! Es ist uns nicht einmal mehr möglich, die Tiere zu füttern, denn um eine Überlebenschance zu haben, verweilen sie in den Tiefen des Teiches, wo das Wasser am kältesten ist. So rasch ist es auch gar nicht möglich, die Temperatur von 50.000 Kubikmetern Wasser etwa um 5°C zu senken!
12 Tonnen: Das ist die Menge an Forellen, die hier jedes Jahr in Freux gewonnen werden. Für Verarbeitung und Vertrieb seiner Forellen arbeitet Francis mit dem Unternehmen Mathonet-Gabriel in Malmédy sowie dem Unternehmen Ecodis-Grodent zusammen. Gleichzeitig ist es möglich, Forellen direkt von seiner Fischzucht zu kaufen.
Langsam wird es Nacht
Kurz bevor die Sonne untergeht, beschließen mein Mann und ich, noch ein wenig die Umgebung zu erkunden. Während wir auf einem kleinen Feldweg spazieren, beobachten wir aus nächster Nähe, wie zwei schöne Rehe friedlich auf dem Feld grasen.
Zurück bei unseren Zelten finden wir unsere Jungs am Seeufer sitzend. In aller Ruhe warten sie geduldig darauf, dass vielleicht doch noch ein Fisch anbeißt.
Schließlich ist es an der Zeit, ins Bett zu gehen. In und rund um unsere Zelte ist die Stille absolut... mit einer Ausnahme: Gegen 23.30 Uhr und dann noch einmal gegen 1.00 Uhr weckt uns das Piepsen der Rutenhalter, das vom Fang eines Fisches kündigt! Aufgeregt wachen die Jungs auf und wickeln ihre Leinen auf, um ihren Fang einzuholen. Doch sie haben kein Glück: Der Fisch muss sich vom Haken gelöst und zurück in die Tiefen des Teiches gelangt sein. Der Rest der Nacht verläuft ruhig. Gegen 7.30 Uhr wachen wir mit dem Gesang der Vögel unter einer strahlenden Morgensonne auf.
Frühstück in der Sonne
Wie praktisch! Nur zwei Minunten vom See entfernt, liegt eine kleine Bäckerei. Somit ist uns ein köstliches Frühstück sicher, bevor wir auch schon wieder zusammenpacken und aufbrechen müssen.
Denn ja, leider hat alles ein Ende. Den Kopf voller schöner Erinnerungen an dieses Wochenende fahren wir wieder nach Hause.
Nur wenige Kilometer von zu Hause entfernt haben uns diese zwei Tage im Wald von Saint-Hubert völlig entspannt. Ein tolles Erlebnis, das ich allen empfehle, die Lust auf eine Kombination aus Sport, Natur und Abenteuer haben.
Möchtet Ihr auch so etwas erleben?
Tourismusbüro von Saint Hubert
Place du Marché 15, 6870 Saint-Hubert, Belgien
+32 61 61 30 10
info@foretdesainthubert-tourisme.be
www.foretdesainthubert-tourisme.be
Fischzucht "Pêches de Freux"
Freux-la-Rue, 23, 6800 Freux, Belgien
24h Lizenz zum Fischen von Karpfen am See "Etang des Bains": 25€ pro Person
+32 485 80 97 38
pechesdefreux@gmail.com
www.pechesdefreux.be
Den Kopf voller schöner Erinnerungen an dieses Wochenende sind wir wieder nach Hause gefahren.