Nathalie Diot
Mitglied seit 6 Jahre 1 Monat
Allein oder in der Gruppe
Einfach und Natürlich
Tiere füttern in den Ardennen
Einen Tag lang Tierpfleger sein im Park Argonne Découverte
5 Min. Auszeit
Fledermäuse füttern, einen Waschbären streicheln, einen Raubvogel auf der Hand tragen! Davon träumt Ihr nur? Das alles wird dank des Tiertagesprogramms im Park Argonne Découverte in Olizy-Primat (französische Ardennen) möglich. Eine ungewöhnliche und tolle Erfahrung, die Lola, 21 Jahre, Louis, 17 Jahre, und ich gemacht haben.
Kleine Batmans füttern…
Ein paar Tipps
Wenn wir gewusst hätten, was uns im Park Argonne Découverte (PAD) erwartet, wären wir so schnell es geht hingefahren! Louis hatte nicht wirklich Lust, aber dank seiner begeisterten Schwester, hatte er schließlich doch eingewilligt, mitzukommen. Drei ist die maximale Personenanzahl, die bei diesem außergewöhnlichen Moment zugegen sein darf. Man muss älter als 12 sein, einen Versicherungsbeleg mitbringen und festes Schuhwerk sowie strapazierfähige Kleidung tragen. Wenn Ihr alles beisammenhabt, könnt Ihr Euch vom Erlebnis tragen lassen. Oder fast. Ihr werdet keine einfachen Zuschauer bleiben. Nach einem herzlichen Empfang und einer schnellen Vorstellung der Anlage, werdet Ihr sofort zum Tierpfleger. Es geht in Richtung Technikzoo, wo Eure erste Mission darin besteht, das Essen für die Fledermäuse zuzubereiten!
Wo man lernt, kleine Batmans zu füttern
Unsere fabelhafte Erfahrung als Tierpfleger beginnt im Technikzoo, „dem wichtigsten Ort“ des PAD. Das gesamte Team erwartet uns. Virginie, Coraline und Maxime sind damit beschäftigt, die Rationen der Raubvögel, Waschbären und Wölfe vorzubereiten. Eine proteinreiche Ernährung. Zu unserem Glück sind Fledermäuse eher Salat- und Obstfresser. Lea bewaffnet uns mit einem Messer, Schaschlikspießen und Weinkorken, um zu verhindern, dass die kleinen Batmans sich die Flügel an den Spitzen zerreißen. Äpfel, Birnen, Bananen… insgesamt 8 kg! Das sind vielleicht Spieße! Nach ca. 50 sind unsere Hände voll.
Tagsüber beobachtet man die nachtaktiven Tiere beim Schlafen
Sperrt die Augen auf, es wird bald Nacht
Bereit, in die Grotte der Nilflughunde zu gehen? Lea führt uns in ihr Reich. Die Hitze übermannt uns, „zwischen 22 und 26° C“, die Dunkelheit ebenfalls. Die Fledermäuse streifen uns. Warum stören wir sie? Nur zu Eurem Vorteil, meine Lieben! Wir spießen einen nach dem andern die Korken auf. Nach und nach gewöhnen sich unsere Augen an die Dunkelheit. Wir grüßen Scratch, eine verletzte und flugunfähige Fledermaus. Das aufmerksame Team hat ihm einen Parcours aus Gerüst gebaut, damit er spazieren gehen kann. „Die Nacht wird bald hereinbrechen, dann kommen die Besucher, wir sollten die Ginsterkatzen davor füttern“, ruft uns Lea in Erinnerung. In dem unterirdischen Gebäude leben Dutzende nachtaktiver Wesen, der Schlafzyklus ist umgekehrt. Um 21:45 Uhr beginnt für die nachtaktiven Tiere die Nacht, damit sie für die Öffentlichkeit noch sichtbar sind.
Erstaunlich, die Katze der Pharaonen
„Ginsterkatzen sind wie ihre domestizierten Namensschwestern“, warnt uns Lea. Also: sehr umgänglich! Überraschend, wie schnell wir beschnüffelt werden, nachdem wir eingetreten sind. Die Mutigste klettert auf den Schoß und dann auf die Schulter unseres Guides. „Fantastisch!“. „Das waren die Katzen des alten Ägyptens“. Wieso mussten so schöne Tiere die Häuser verlassen? Ihr besonders starker Geruch und ihre Krallen… die nicht einziehbar sind. Lea lässt Grillen und Hühnchenstücke fallen. Wir verlassen den Raum. Unsere Begleiterin beantwortet unsere zahlreichen Fragen. Wir sind vollkommen in den Bann gezogen und beenden unsere Tour durch die Welt der nachtaktiven Bewohner, bevor wir wieder an die Oberfläche gelangen.
Faszinierendes Gegenübertreten mit den Raubvögeln
Auf uns wartet die Welt der Lüfte. Nicolas lädt uns in aller Einfachheit zur Vorbereitung der Raubvogelshow ein. „Die Vögel sind sportlich. Wir müssen sie nacheinander wiegen, um ihren guten Zustand zu überprüfen.“ Der atemberaubende Ablauf beginnt, vom Größten bis zum Kleinsten: Adler, Uhus, Wanderfalken, Schleiereule, Waldkauz… Jeder hat seinen eigenen Namen: Apache, Youpi etc. Die Waage ist bis aufs Gramm genau. Die Vögel kehren anschließend wieder auf ihre Stangen zurück, die sich nahe der Bühne befinden. „So können sie das Publikum beobachten, das nach und nach ankommt.“ Von den ca. 50 Vögeln nehmen an dem heutigen Ereignis ca. 15 teil. Wunderbar! Wir dürfen eine Schleiereule tragen. Lola ist mit Freude dabei und wählt die kleine Youpi aus, „die leichter als der Handschuh ist!“
Große Gefühle garantiert
Vor der Aufführung erleben wir ein fesselndes Ereignis: wir treffen auf Waschbären in ihrem Bau. Wir treten in zwei Gruppen ein, um sie nicht zu erschrecken. Maxime trägt einen Eimer voll rohem Fleisch und Obst. „Waschbären sind Allesfresser und Opportunisten.“ Wir setzen uns gemütlich auf einen Baumstamm. Die Rudelführerin nähert sich. „Sie hat Euren Fotoapparat gesehen.“ Lola hat sie ohne zu Zögern gestreichelt. Ich traue mich nicht. „Waschbären sind nicht aggressiv, solange man sie in Ruhe lässt. Sie sind sehr intelligente Tiere, die sogar Zelte öffnen können. In Kanada sichern Camper ihr Hab und Gut mit Vorhängeschlössern.“ Nach diesem intensiven Augenblick wissen Lola und Louis nicht mehr, ob sie die Ginsterkatze, die Eule oder den Waschbär lieber mögen, und jetzt geht Maxime auch schon weiter zu den Wölfen.
Berauschend und unvergesslich
Zwölf schöne Europäische Wölfe. Wir beobachten sie aus der Ferne. Maxime schmeißt ihnen Leckereien hin, um sie anzulocken. Sie können sich leicht in ihrem 1,6 ha großen Gehege verstecken. Wir werden von diesen mythischen Tieren in den Bann gezogen. Die Zeit bleibt stehen. Von Weitem sehen wir, wie die Raubvogelflugshow beginnt. Wir müssen vom Tierpfleger wieder zum Besucher werden, aber wir fühlen uns immer noch privilegiert. Die Tierpfleger erkennen uns, die Vögel vielleicht auch. Auf jeden Fall kennen wir ihre Spitznamen… Ein letzter Spaziergang im Park, auf dem wir uns unseres Glücks bewusstwerden. Wir verlassen den Park um eine neue Erfahrung bereichert, berauscht von diesen neuen Gefühlen und verzaubert von dem herzlichen Empfang und der Bereitschaft des Teams, das großzügig mit uns sein Wissen geteilt hat.
Erlebt es selbst
Park Argonne Découverte
RD 946, Bois de Roucy, F-08250 Olizy-Primat, Frankreich
Tel.: +33 (0)3247 10738
www.parc-argonne-decouverte.fr
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