Museum Préhistomuseum

Meine Familie als prähistorischer Stamm im Préhistomuseum

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Nathalie Diot

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Allein oder in der Gruppe

Einfach und Natürlich

Wir sind begeistert und möchten gleich noch einmal hin, um alles auszuprobieren, was wir noch nicht getestet haben (…) Ein neuer Traum, den wir verwirklichen werden.

Die Freude, anhand von Gesten zu lernen

Entdeckt frühere Gepflogenheiten im Préhistomuseum

5 Min. Auszeit

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„Verwandelt Eure Familie an einem Tag in einen prähistorischen Stamm“. Dieses Versprechen des Préhistomuseums in Flémalle motivierte vor allem die Kinder, ich war eher beunruhigt. Ich stellte sie mir barfuß, mit Schlamm bedeckt und schreiend in einer schummrigen Grotte vor, während sie an Knochen nagten und Pfeile auf den erstbesten Fuchs schossen, wilder aus diesem Tag hervorgehend wie noch nie… Am Ende war ich einfach nur beeindruckt von ihrer Neugierde und Konzentrationskapazität. Und die Waschmaschine hat doch nicht so sehr gelitten.

 Die Vermittlungshilfen sind fantastisch

Archäologische Betreuer, die die Fantasie anregen

 

Empfang, Bereitschaft, der Wille zuzuhören, Austausch, Großherzigkeit, Freundlichkeit… Das Préhistomuseum hat ganz genau verstanden, was es braucht, um das Interesse der Jüngsten an Themen zu wecken, die beim ersten Blick nicht wirklich zum Träumen sind. Stellt Euch eher drei Kinder von 4, 6 und 8 Jahren vor, die sich zum Workshop „ein Haus in der Jungsteinzeit bauen“ eingeschrieben hatten. Man hat dann zwar zukünftige Architekten in die Welt gesetzt, kann aber durchaus an ihrem Erfolg zweifeln. Doch dann hat man die Rechnung ohne Céline gemacht, eine außergewöhnliche Betreuerin und Archäologin! Das Talent des Prähistomuseums: die Vermittlungshilfen sind fantastisch (Ihr betretet ein prähistorisches Haus mit 16 auf 5,80 m, aber die Pädagogen reißen ihr Publikum schon mit. Am Empfang half Marie den Besuchern ihr Programm zusammenzustellen und schlug uns ohne langes Überlegen diesen und den Mammutjagdworkshop vor, der bei den unter 1,35 m Großen auf mehr Zustimmung stieß.

Museum Préhistomuseum

Ein guter Surfer kann in Kältesteppen jagen

 

Also haben wir unsere erste Stammeserfahrung damit begonnen: die Jagd mit der Speerschleuder. Dieses Werkzeug schleudert einen Speer viel schneller und weiter wie ein einfacher Wurf und schützt den Werfer vor gefährlichen Konfrontationen. Bevor uns Marie auf die Jagd schickt, gibt sie uns ein paar ethnographische Erklärungen und Ratschläge: „Breite Beinstellung, bewegliche Beine, ein guter Werfer und Surfer ist ein guter Speerwerfer.“ Endlich gehen wir auf die Kältesteppe. Wir kommen an typischen Bewohnungen und Ziegen vorbei, bevor wir das Jagdgebiet betreten. Die Begeisterung ist kaum in Worte zu fassen. Die Kinder haben die Qual der Wahl sich für ein Tier zu entscheiden: ein prähistorisches Nashorn, ein Polarfuchs, ein Pferd… oder das bekannte Mammut! Ratet mal, was sie gewählt haben… Ein großer Glücksmoment und die Gelegenheit zum Abreagieren, während dem die Oma von Louis (die uns begleitet und an die Ihr Euch sicher vom Bauerngolf in Stoumont her erinnert) uns gezeigt hat, dass Jagen nicht nur etwas für Männer ist!

 Oma ist die beste Jägerin

Museum Préhistomuseum

In der Altsteinzeit

 

Vor unserem nächsten Termin gehen wir spazieren. 30 ha Natura 2000 Zone: eine wahre Oase der Ruhe, die Zeitreisen begünstigt. Mit einem Plan in der Hand (der uns am kinderhohen Eingang überreicht wird) finden wir uns dank der riesigen roten Buchstaben entlang des Parcours zurecht. Wir entdecken den prähistorischen Bauernhof und seine rustikalen Rassen: Auerochsen, Schafe, Ziegen und ein berühmtes Schwein, Carlos, dessen Gestank auch direkt aus der Altsteinzeit stammt. Annie ist vom Garten ganz verzückt: „Strohschuhe, so wie ich sie als kleines Mädchen hatte!“

Auf ca. 20 Metern werden Pflanzenkulturen der Altsteinzeit vorgestellt, die heute noch aktuell sind. „Aber ja, Erbsen gibt's nicht nur in der Dose!“

Am Anfang war die Grotte

 

Mittags lebt Samuel, 4 Jahre, einen Traum! Wir treffen uns am symbolträchtigen Ort des Museums, in der Grotte. Hier entdeckten 1917 Kinder prähistorische Gegenstände, ein kleines Grab und Tierskelette. Aus diesem Epizentrum wurde das faszinierende Freilichtmuseum, das Wunder mit Wissen, Knowhow mit Erlernen verbindet. Alice empfängt uns und verwandelt das Abenteuer zur lustigen Sache: jeder erhält einen Helm mit Stirnlampe. Die Grotte war die erste mit Strom in den 20er Jahren und auch die erste, die zu Gunsten der Unterhaltsamkeit und des besseren „Feelings“ wieder abgeschaltet wurde. Der 100 m lange unterirdische Spaziergang zwischen Felsen und wunderschönen Kristallen beginnt. Samuel, der normalerweise Angst im Dunkeln hat, genießt es, möchte aber trotzdem nicht vor anschaulichen Details stehen bleiben. Als wir draußen sind, möchte er wieder hinein! Aber jetzt wird es Zeit für einen Imbiss.

Betörende Magie des Feuers

 

Da wir kein Lunchpaket vorbereitet hatten, essen wir im Restaurant des Préhistomuseums. Bevor das Abenteuer fortgesetzt wird, spielen die Kinder auf einem schönen Spielplatz. Schließlich geht es in Richtung des bekannten Workshops für jungsteinzeitliches Bauen, wenn unsere drei Wilden ruhig bleiben... Nach ein paar Minuten sind sie gezähmt. Sie hängen Céline an den Lippen, buddeln ein Loch mit einer prähistorischen Schaufel, wollen einen 3 Meter hohen Pfosten anheben, und ziehen! „übertreibt es nicht", Ihr seid vier Kinder und um das hinzubekommen, braucht man 30 Erwachsene!“, und bauen eine Mauer mit geschnittenem Geäst, ohne Schlamm, aus dem man Strohlehm macht. Uff! Jetzt kommt der Höhepunkt mit der betörenden Feuerzeremonie! Als die Flammen erscheinen, gehen die vom Feuer gefangenen Freudenschreie los. Bravo Céline!

Wie man Feuer macht
Die Jagd im Préhistomuseum
Die Kinder sind fasziniert

Die Kreativität erwacht

 

Schon geht's zum letzten Workshop. Wir treffen wieder auf Alice. Erneut geht die Familie ans Werk. Die Erde bearbeiten lernen, heißt die Werkzeuge kennen, Weizen zwischen zwei Steinen mahlen und prähistorisches Geschirr herstellen! Nachdem die Nase im Ruß schwarz geworden ist, färben sich die Hände unter dem Ton grünlich. Uns steht eine kleine Auswahl zum Schmücken unserer Werke zur Verfügung. Als wir fertig sind, signieren wir es, „das ist überhaupt nicht prähistorisch“, sagt Alice. Der Tag neigt sich dem Ende zu. Was für eine ausufernde Erfahrung mit der Familie! Meine Kinder haben mich mit ihrer großen Konzentrationsgabe trotz mangelnder Themenkomplexität überrascht und wir haben uns wirklich gut amüsiert. Wir sind begeistert und möchten gleich noch einmal hin, um alles auszuprobieren, was wir noch nicht getestet haben (Barfußpfade, das Evolutionslabyrinth, Ausstellungen). Ein neuer Traum, den wir verwirklichen werden.

Erlebt es selbst

Préhistomuseum
Rue de la Grotte 128, 4400 Flémalle, Belgien
Tel.: +32 (0)4275 4975
www.liegetourisme.be

 

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